Volatile Zinsmärkte, welche Hypothek sollte ich abschliessen?
Das aktuell volatile Zinsumfeld stellt viele Personen vor eine schwierige Entscheidung: Ist es momentan besser, eine günstigere SARON-Hypothek abzuschliessen oder vielleicht doch lieber auf Nummer sicher zu gehen und sich langfristig binden, indem man sich für eine Festhypothek entscheidet? Oder vielleicht sollte man doch eher eine Mischform abschliessen? Jedes Hypothekarmodell hat seine Vor- und Nachteile, doch eins steht fest, die Wahl der richtigen Strategie hängt ganz von den individuellen Präferenzen und der persönlichen Lebenssituation ab.
Strategie 1: 100% in SARON
Die SARON-Hypothek erfreut sich insbesondere in Zeiten volatiler Zinsniveaus grosser Beliebtheit, da sie historisch gesehen günstiger abschneidet als Festhypotheken. Sie eignet sich vor allem für Personen, die sich nicht langfristig binden möchten und viel Wert auf Flexibilität legen. Jedoch muss gesagt sein, dass Zinsschwankungen in der Tat auftreten können und Kunden, welche sich für eine SARON-Hypothek entscheiden, diese tragen können müssen. Dies natürlich insbesondere dann, wenn eine 100% SARON-Strategie gewählt wird. Es wird daher empfohlen, bei einer reinen Saron-Strategie ein Budget mit einem kalkulatorischen Puffer, beispielsweise bei Zinsen zwischen 2.50% – 3.00% aufzustellen. Nicht zuletzt eignet sich diese flexible Finanzierungsart primär für Personen, die das Geschehen am Geld-und Kapitalmarkt aktiv verfolgen möchten und somit den Zeitpunkt nicht verpassen, doch noch einen Teil oder die gesamte Hypothek in eine Festhypothek zu wechseln. Wenn die Tragbarkeit knapp ist (> 33.00%), sollte man sich gut überlegen, ob man nicht doch einen Teil in Form einer Festhypothek abschliessen möchte, damit die Kosten fürs Eigenheim bei stark steigenden Zinsen nicht ins Uferlose steigen.
Strategie 2: 100% in Festhypothek
Auch Festhypotheken bringen gewisse Vorteile mit sich. Einer der wichtigsten Faktoren, weshalb sich viele Kunden für die Festhypothek entscheiden, ist der Faktor Planungssicherheit. Nur mit einer Festhypothek hat man die Möglichkeit, eine klare Budgetierung der Zinsbelastung für die kommenden Jahre aufzustellen. Dementsprechend ist diese Finanzierungsart insbesondere für Personen geeignet, die sich nicht von Zinsschwankungen überraschen lassen wollen und sich eher auf der vorsichtigen Seite bewegen möchten. Von steigenden Zinsen müssen sich Personen mit einer Festhypothek während der Laufzeit nicht fürchten, da lediglich der fixierte Zinssatz während der Vertragslaufzeit zu begleichen ist.
Festhypotheken eignen sich jedoch nur bedingt für Personen, welche die Langfristigkeit ihres Eigenheimkaufes nicht einschätzen können. Wenn beispielsweise Auswanderungspläne oder Job-Rotationen im Ausland mögliche Szenarien sind, dann sind bei vorzeitiger Kündigung der Festhypothek teilweise hohe Kosten aufgrund der Vorfälligkeitsentschädigung zu bezahlen. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass die Bezahlung der Vorfälligkeitsentschädigung nur eine von möglichen drei Optionen darstellt, wie man die bestehende Hypothek vom aktuellen Eigenheim loslöst:
- Option 1: Übertragung der Festhypothek (für die Restlaufzeit) auf ein neues Eigenheim in der Schweiz
- Option 2: Übertragung der Festhypothek auf den neuen Käufer
- Option 3: Vorzeitige Auflösung und Bezahlung einer allfälligen Vorfälligkeitsentschädigung
Strategie 3: Mischform 50% SARON und 50% Festhypothek
Für viele Kunden ist im aktuellen Marktumfeld die Entscheidungen hin zu 100% Festhypothek oder 100% Saron-Hypothek ein schwieriges Unterfangen. Was sich hier in einem solchen Fall anbietet, ist die Überlegung zur Aufteilung der Hypothek in unterschiedliche Tranchen und eine Mischform der beiden abzuschliessen. Der Entscheid, einen Teil des Hypothekarvolumens in eine SARON-Hypothek und den anderen Teil in eine Festhypothek abzuschliessen, bringt auch hier wiederum mehrere Vorteile mit sich. Mithilfe der Aufteilung wird beispielsweise verhindert, dass in einer Hochzinsphase die gesamte Hypothek verlängert werden muss. Darüber hinaus kann flexibler mit sich verändernden Lebenslagen umgegangen werden. Auch stellen sich allfällige Teilrückzahlungen der Hypothek einfacher dar, da man von den Bedingungen der verschiedenen Hypothekarformen profitieren kann. Nicht zuletzt kann eine Mischform dabei helfen, das sich stets verändernde Zinsumfeld und die damit einhergehenden Schwankungen etwas auszubalancieren.
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Abschliessend kann gesagt werden, dass egal für welches Hypothekarmodell man sich entscheidet, man sich unbedingt über deren Vor- und Nachteile informieren sollte. Auch ein Vergleich von unterschiedlichen Anbietern ist sehr wichtig. Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Risikobereitschaft und Sicherheitsbedürfnisse analysieren, damit Sie schlussendlich die für Sie passende Hypothek abschliessen können.