Aktuell ist die SARON-Hypothek eine sehr beliebte Form der Hypothekarfinanzierung. Doch worauf gilt es beim Abschluss einer solchen zu achten? Bieten alle Kapitalgeber die gleichen Bedingungen bei der SARON-Hypothek? Gerne klären wir Sie auf!
Was ist eine SARON-Hypothek?
Die SARON-Hypothek ist eine Geldmarkthypothek mit variierendem Zinssatz. Sie ist daher geeignet für Kunden, die von in der Regel günstigen Geldmarktzinsen profitieren möchten und gewisse Schwankungen im Zins akzeptieren. SARON steht für Swiss Average Ratio Overnight Hypothek (kurz SARON) und ist ein Interbankenzinssatz, zu welchem sich die Schweizer Nationalbank sowie Schweizer Banken untereinander Geld ausleihen. Der Kundenzinssatz einer SARON-Hypothek setzt sich aus dem SARON-Zinssatz und der im Vorhinein fixierten Kundenmarge zusammen. Die Zinsperiode beträgt in der Regel drei Monate, wobei die Höhe des Zinssatzes respektive die zu erbringende Zinszahlung am vorletzten Tag der Zinsperiode festgelegt wird. Die SARON-Hypothek eignet sich insbesondere für Personen, die eine unbefristete und flexible Finanzierung wünschen und allenfalls kurzfristige Zinsschwankungen verkraften können. Nicht zuletzt hat der in den letzten Monaten spürbare Zinsanstieg bei Festhypotheken dazu geführt, dass Wohneigentümer vermehrt auf Geldmarkthypotheken ausgewichen sind, da diese bisher vom Zinsanstieg verschont wurden. Es lohnt sich also, die Zinsvolatilität im Auge zu behalten und Kapitalgeber zu vergleichen.
Gibt es Unterschiede bei SARON-Hypotheken?
Ja, es gibt deutliche Unterschiede bei SARON-Hypotheken je nach Kapitalgeber. Insbesondere sollte man auf folgende wichtige Punkte beim Vergleich von SARON-Hypotheken achten:
- Gibt es eine Rahmenlaufzeit?
- Habe ich eine während der Laufzeit zugesicherte Kundenzins-Marge?
- Was sind die Ausstiegsbedingungen und gibt es eine Kündigungsfrist?
- Zu welchen Konditionen darf ich in eine Festhypothek wechseln?
SARON-Hypotheken unterliegen bei den meisten Kreditgebern einer Rahmenlaufzeit von drei bis fünf Jahren. Das bedeutet für Kunden, dass sich die festgelegte Kundenmarge während der Laufzeit nicht ändert. Sie zahlen beispielsweise aktuell (Stand 29. November 2022) Saron 0.43% plus 0.55% Kundenmarge = 0.98% Kundenzins. Eine feste Kundenmarge bedeutet, dass der Kapitalgeber während der Rahmenlaufzeit des Vertrages an den 0.55% Aufschlag zum jeweils gültigen SARON-Niveau keine Anpassung vornehmen darf. Diese Margensicherheit kann in Zeiten von steigendem SARON-Leitzinsen von Bedeutung sein. Es gibt bereits heute erste Banken, welche die Kundenmarge im Saron erhöht haben. Dies wird seitens der Kapitalgeber häufig durch höhere Risikokosten begründet, bedeutet aber eigentlich nur, dass die Marge für die Kapitalgeber schwindet und sie diese Erhöhung der Kosten deshalb kundenseitig einfordern möchten.
Grundsätzlich kann man während der Rahmenlaufzeit im SARON jeweils per Ende der 3-Monats-Periode in eine Festhypothek wechseln. Der Wechsel des Hypothekarmodells ist somit flexibel, jedoch ist man an den Kreditgeber gebunden. Falls man hingegen eine vorzeitige Kündigung der SARON-Hypothek wünscht und den Anbieter wechseln möchte, so kann man dies in den meisten Fällen nur durch Zahlung der sogenannten Vorfälligkeitsentschädigung tun.
Es gibt jedoch auch Kapitalgeber, welche keine feste oder eine nur 1-jährige Rahmenlaufzeit im SARON-Anbieten. Als Kunde profitieren Sie von sehr hoher Flexibilität und können somit jedes Jahr die Hypothek amortisieren oder den Kapitalgeber wechseln. Auf der anderen Seite birgt eine solche hohe Flexibilität auch gewisse Risiken für Sie als Kunde. Der Kapitalgeber ist jederzeit in der Lage, die festgelegte Kundenmarge per Ende der Laufzeit nach oben anzupassen. Es gibt somit keine Sicherheit, dass Sie für 3 oder 5 Jahre einen fest definierten Margenaufschlag zahlen.
Möchten Sie mehr über die SARON-Hypothek erfahren und herausfinden, es das für Sie passende Hypothekarmodell ist? Nehmen Sie Kontakt mit unserem Expertenteam auf, gerne unterstützen wir Sie bei der Suche nach der passenden Finanzierungslösung!
Kann man Hypothekarprodukte mixen?
Ja, eine Aufteilung in Festhypotheken und Saron-Hypotheken ist möglich. Es kann insbesondere in Zeiten von ungewisser Entwicklung am Zinsmarkt eine spannende Strategie darstellen, wenn man unterschiedliche Tranchen in Festhypotheken und Saron-Hypotheken aufteilt. So hat man das Risiko von Zinsschwankungen etwas abgesichert und kann dennoch von einem attraktiveren Durchschnittszinssatz über alle Tranchen hinweg profitieren. Gerne zeigen wir Ihnen eine für Sie massgeschneiderte Lösung auf und beraten Sie.